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Coding, Robotics und L.casei-Kulturen

Foto: https://www.bettshow.com/press-media

Die BETT, die weltweit größte Messe für Bildungstechnologie, fand auch dieses Jahr Ende Januar wieder in London statt. Über 850 Aussteller aus aller Welt zeigten ihre neuen digitalen Produkte für Kindergarten, Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung, für die Aus- und Weiterbildung von Lehrenden sowie die Förderung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

 

Mehr als 100 Start ups waren auf der BETT vertreten. Insbesonders die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Israel oder Dänemark zeigten stolz ihre lokale EdTech-Start up-Szene.

 

Den laut Veranstalter über 34.700 Besuchern wurde ein breites Programm geboten. Der Schwerpunkt lag eindeutig auf Coding und Robotics. Kaum eine Ecke auf der BETT, wo nicht kleine oder größere Roboter herumfuhren bzw. Algorithmen mittels mehr oder weniger haptischen oder grafischen Oberflächen programmiert werden konnten. Beeindruckend und für eine Handelsshow auch mehr als verständlich, aber oft nicht mehr als das Ausreizen technologischer Möglichkeiten. Was soll Schule damit? Noch bleibt die Didaktik hinter den fahrenden, blinkenden, programmierbaren Automaten zurück.

 

Bei den Inhaltsangeboten habe ich nach einer echten Neuerung gesucht, aber leider nur wenig gefunden. „Künstliche Intelligenz“ scheint bei Bildungsprodukten aktuell den gleichen Effekt zu haben, wie „L.casei-Kulturen“ bei Joghurt. Es tut schon gut, wenn es auf der Packung steht, wobei man besser nicht genau nachfragt. Die Wirkung ist begrenzt, aber es schadet nicht. Ein Beispiel: Das so genannte erste digitale Schulbuch mit künstlicher Intelligenz entpuppt sich als ein ansprechend gestaltetes Fachbuch, bei dem jedes Wort verlinkt ist mit einer Bibliothek aus Lernvideos und einem Chatbot, der zu den gleichen Videos führt.

 

 

Um einen Überblick über das derzeit mögliche im Bereich Bildung und Technologie zu bekommen, hat sich der Besuch trotzdem auf jeden Fall gelohnt.

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